Gift-Gefahr aus Kochlöffel und Co.?
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Fast jeder kocht mit Plastik: Suppenlöffel, Pfannenwender, Schöpfkelle. Schön praktisch. Alles oft hergestellt aus dem besonders harten und besonders teuren Kunststoff Melamin. Auf den Produkten steht entweder "Aus Melamin" oder versteckter das Kürzel "MF" für Melamin-Formaldehyd-Harz. Doch kaum jemand weiß, dass sich dahinter zwei giftige Stoffe verbergen: Melamin und Formaldehyd. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt: Beim Kochen zersetzen sich diese beiden Kunststoffe und können in Nahrung und Atemluft übergehen.
Melaminharz in Kochutensilien?
Vor allem beim Erhitzen von Obst und Gemüse kann es gefährlich werden: Denn die enthaltene Säure zersetzt die Kunststoffe besonders stark: etwa wenn die Schöpfkelle aus Melamin in heißer Nahrung stehenbleibt. Formaldehyd ist gasförmig und kann eingeatmet werden. Melamin kann in die Nahrung gelangen und wird dann über den Magen aufgenommen.
Grenzwert bei Küchengeräten soll gesenkt werden
Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, kurz EFSA, hat die Gefahr von Melamin erkannt. Melamin schädigt die Nieren stärker, als bisher angenommen. Deshalb soll der Grenzwert bei Küchengeräten gesenkt werden. Es darf nicht mehr so viel Melamin ins Essen gelangen. Der von Markt getestete Schöpflöffel von Fackelmann dürfte dann so nicht mehr verkauft werden. Niedrigere Grenzwerte - das reicht dem Toxikologen nicht. "Wenn es jetzt Erkenntnisse gibt, dass eine Substanz Krebs erregend ist oder in Verdacht gerät, Krebs erregend zu sein, gilt das Minimierungsgebot. Das heißt, wir können uns dann nicht mehr an bestimmten Grenzwerten durchhangeln, sondern müssen sagen, es darf tatsächlich nur so wenig wie eben möglich von dem Melamin in die Nahrung hineinkommen", meint Herrmann Kruse.
Artikel aus chinesischer Produktion besonders belastet
Der Schöpflöffel von Fackelmann wurde in China hergestellt. Und chinesische Küchenartikel aus Melamin geben häufig chemische Stoffe in großen Mengen ab. Inspektoren entdeckten Mängel im chinesischen Kontrollsystem, viele Produkte zum Kochen verstoßen gegen EU-Vorschriften. Seit dem 1. Juli 2011 muss Ware aus China verschärft kontrolliert werden. Doch darauf will sich der Toxikologe Hermann Kruse nicht verlassen: "Mich hat es sehr überrascht, dass diese Mengen an Melamin aus den Harzen freigesetzt werden. Das hat natürlich bei mir dazu geführt, dass ich zu Hause den Haushalt sehr sorgfältig durchgesehen habe und alle Rührgeräte oder alle Gegenstände, die mit Nahrungsmitteln bei hohen Temperaturen in Kontakt kommen können, aus der Küche verbannt habe."
Giftiges Melamin ist nicht nur bei neu gekauften Artikeln ein Problem, auch alte Kochgeräte geben weiter Melamin ab. So kann es immer wieder in die Nahrung gelangen.
Quelle: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ma...minharz101.html
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